Projekt
Echt jetzt?
ist der Titel eines Kunstprojekts, das sich mit Neubaugebieten und im Speziellen mit der Messestadt Riem auseinandersetzt. Dabei geht es auch darum, was beim Leben im Neuen über Standards, Ordnung und Hausverwaltung hinaus oftmals vermisst wird. Ein Projekt über Spielräume in der stark verwerteten Stadt und über Veränderung des Gängigen in einer bewegten Zeit.
echt jetzt – über das ganze Jahr
arbeiten Michael Lapper und sein büroriem zusammen mit Kulturschaffenden und Menschen im Viertel in verschiedenen Formaten wie Aktionen im Stadtraum und mit Ausstellungen und Workshops im Kopfbau und der Stadtbibliothek an dem umfangreichen Projekt. Dabei entsteht auch dieses digitale Magazin, zu dem jeden Monat ein aktueller Newsletter erscheint.
echt jetzt ist ein Prozess: Das Wenigste steht fest und vieles darf sich entwickeln, um herauszufinden, ob und wie da noch etwas ginge.
Darüber nachdenken, was wir hier so vermissen? echt jetzt? Haben wir sonst keine Probleme?
Man könnte meinen, dass aufgrund der akuten Wohnungsknappheit jede und jeder mehr oder weniger froh ist, ein bezahlbares Dach über dem Kopf zu haben. Warum sich also groß Gedanken machen, wie wir wohnen (und leben) und ob uns das gefällt oder nicht?
Oder ist das vielleicht gerade auch ein Problem unserer Zeit?
Man gewöhnt sich ja an vieles und wird im Alltäglichen auch „betriebsblind“. Immerhin war „Schönheit“ bei einem Talk mit Bewohnern des Stadtteils 2023 ein vielfach dringlich geäußerter Wunsch für den künftig entstehenden 5. Bauabschnitt. Ist Schönheit ein Luxus?
Wie wichtig ist es, dass wir uns in unserer Stadt wiedererkennen? Dass Häuser, Straßen und Plätze so gestaltet sind, damit wir sie annehmen und uns gerne dort aufhalten, dass man seine Stadt interessant und ansprechend findet?
2023 gab es in München ein internationales Treffen des EU-Netzwerks „European Housing Network“. Dort versammeln sich die städtischen Wohnungsgesellschaften, darunter die Münchner GWG. Anmerkung aus Sicht der europäischen Kollegen: Unter anderem sollten die Bauten in München menschlicher gestaltet sein. „Die Münchner GWG interpretiert das so, dass Wohnquartiere noch einladender und architektonisch progressiver gestaltet werden könnten.“ Süddeutsche Zeitung vom 27. Dez. 2023 von Ulrike Steinbacher
Und wie sehen jetzt Neubaugebiete woanders aus? Wir werden uns ein paar anschauen, darunter den neuen Stadtteil Freiham, die Seestadt Aspern in Wien und ein Neubaugebiet im niederländischen Rotterdam.