Montag, November 4, 2024

Aspern



Wo anders?

Wien –
Aspern






An der Peripherie der österreichischen Metropole liegt die Seestadt Aspern, auch hier gab es einen Flughafen ähnlich dem in München Riem, die U-Bahn heißt ebenfalls U2 und wie in der Messestadt wurde ein künstlicher See angelegt.

Auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern wächst seit 2014 eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas heran. In mehreren Etappen hat Wien hier Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen. Der Stadtteil ist multifunktional zum Leben und Arbeiten konzipiert worden.

Ein Mix von Wohnen, Leben und Arbeiten:
Entsprechend zur Einwohnerzahl sollen hier auch Arbeitsplätze aller Art entstehen. Dazu gehört ein zeitgemäßes Verkehrskonzept, um den Pendlerverkehr zu minimieren.

Die Seestadt Aspern soll das regionale Zentrum des dynamisch wachsenden 22. Bezirks werden. Hier entstehen Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen, Einkaufs-, Kultur-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Dazu sind auch Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen vorgesehen.

Aspern soll ein multifunktionaler urbaner Stadtteil werden. Dazu wird in langfristigen Entwicklungszyklen gedacht, immer wieder überprüft und nachjustiert.

Auch hier gibt es eine Shopping Mall, diese ist allerdings „verträglicher“ als ebenerdige Einkaufsstraße angelegt. Damit die Läden früh belegt werden, hilft das Stadtentwicklungsmanagement in der ersten Zeit aktiv mit speziellen mieterfreundlichen Modellen.

Rund 50 Prozent der Grundfläche der Seestadt sind dem öffentlichen Raum vorbehalten. Eine Hälfte davon nehmen barrierefrei gestaltete Erschließungsflächen und großzügige Plätze ein. Auf der anderen Hälfte werden Grünflächen und Parks angelegt.

Wien hat eine lange Tradition des engagierten, modern gedachten sozialen Wohnungsbaus.
Auch das spielt hier eine Rolle.

Die Bebauung ist kompakt und oftmals entsprechend hoch angelegt. Dabei wurde Wert auf eine markante, unterscheidbare Architektur gelegt. Unterschiedliche Oberflächen und Materialien, Farben und Fassadenstrukturen geben dem Stadtraum Abwechslung und Originalität und verhindern auch bei den massigen Gebäuden Monotonie.

Allerdings: Auch in Wien Aspern klagt man über zu viel versiegelte Fläche, die sich im Sommer stark aufheizt. Hier rudern die Behörden wieder zurück, bereits versiegelte Flächen werden stellenweise wieder entsiegelt. Diese Fähigkeit zur Korrektur wünscht man sich auch in anderen Städten, gerne auch in der Messestadt München.

Ankommen – erste Eindrücke

Wie wirkt der Stadtteil auf Ankommende? Die Künstlerin Monika Humm hat Aspern besucht und schildert ihre Eindrücke.

Monika Humm beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit urbanen Themen. Ihre Auseinandersetzung u.a. mit den Eindrücken in Aspern präsentiert sie im November 2024 in der Ausstellung „echt jetzt – Portfolio Neubaugebiete“ im Kopfbau der Messestadt Riem. Fotos: Monika Humm

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An einem sonnigen Septembertag in der U2 Richtung Seestadt Aspern. Über die Donau und an Feldern vorbei, gefühlt aus der Stadt hinaus.
Nach 35 Minuten erscheint am Horizont die Silhouette einer Stadt mit Hochhäusern wie aus dem Nichts.
Architektur als urbane Theaterkulisse; Balkone, die wie Schubladen aus dem Haus herausragen.
Das Gegenteil von langweilig: dynamisch verschobene Geschoss-Ebenen
Stäbchenfassade mit Facetten
Satellitenstadt mit einem in sich geschlossenen Stadtkörper. Alles ist groß angelegt und gleicht doch noch einer urbanen Steppe, da bisher nur der Bereich der Seestadt Aspern Süd bebaut wurde.
Großstadtschungel? Auch in der Einkaufsstraße im Zentrum gibt es wenig Grün, die Stadt ist versiegelt.
Schanigärten, die jetzt sogar in München Fuß gefaßt haben, sucht man vergeblich.
Holzstege führen über sandige Flächen mit Gras- und Schilfbewuchs bis zur ehemaligen Notkirche, einem Hochturm aus Holz.
Die Notkirche wurde als Kunstort mit Off-Spaces für Zeitgenössische Kunst genutzt und ist mit seinen offenen Geschossen ein toller Aussichtspunkt.
Nur wenige Menschen sind unterwegs.
Durch Grünanlagen mit einigen Spielplätzen nähert man sich den Hochhäusern.
Der Blick schweift über das noch unbebaute Nordufer des Asperner Sees, die U2-Hochbahnbrücke und das anschließende Technologiezentrum.
Wien_Aspern
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