Platz der Menschenrechte

Der Platz der Menschenrechte

Der Platz liegt, eingerahmt vom Kirchenzentrum, einem Wohnblock und einer großen Shopping-Mall im Zentrum der Messestadt. Mit seinem kleinen Kiefernwäldchen lädt der Platz Besucher und Angestellte hier zur schattigen Mittagspause ein (vorausgesetzt die vielen Ameisen sind nicht zu lästig). Die lange Mauer am südlichen Teil war von Anbeginn an Treffpunkt für viele Jugendliche, hin und wieder kommt es dabei auch mal zu Konflikten.

Mauer

Am Platz steht ein Kunstwerk in Form eines Tischs aus Kunststoffelementen, in die die Grundrechte eingraviert sind (das Objekt wird manchmal auch leicht mit einem Fahrradständer verwechselt). In den vergangenen Jahren fand hier regelmäßig „Nehmt Platz“ statt, ein gemeinschaftliches Essen mit engagierten Bürger*innen. Jedes Jahr im November gibt es eine kleine Aktion mit Kerzen, die an die Pogromnacht aus der NS-Zeit erinnert.

Könnte der Platz der Menschenrechte etwas mehr so sein wie sein Name? Auch als Ort des sichtbaren aktuellen Diskurses der Stadtgesellschaft?

Hier ein paar Ansätze, die mit einem Beamer an die – für die Messestadt typischen – weißen Wänden proijiziert wurden.

Am 26. Juni 2024 kam Julian Assange aus der Haft frei.
Viele Whistleblower schaffen erst die Grundlage, um Menschenrechtsverletzungen aufzudecken.

Zeitlos aktuell: Kurt Eisner am Platz der Menschenrechte

Kurt_Eisner_Jedes_Menschenleben _soll_heilig_sein
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Die Projektion des Kurt-Eisner-Zitats „Jedes Menschenleben soll heilig sein“ als mahnender aktueller Kommentar.

Unlängst kam es hier am Platz zum Streit zwischen Jugendlichen, in deren Folge ein Junge schwer verletzt wurde. Das Phänomen durch Verletzungen mit Messern nahm 2024 bundesweit gerade bei noch sehr jungen Menschen zu.

Der Satz des ersten bayerischen Ministerpräsidenten, der 1919 von einem Rechtsextremen ermordet wurde, lässt sich zugleich auch auf große aktuelle politische Krisen übertragen.

Der terroristische Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf israelische Zivilisten, aber auch die Reaktion der massiven israelischen Angriffe auf Gaza mit vielen Opfern in der Zivilbevölkerung sind eklatante Menschenrechtsverletzungen und bilden eine der großen Krisen unserer Gegenwart.

Der Satz Eisners gilt für Israelis und Palästinenser zugleich. Zu politisch? Oder eben doch sichtbares Zeichen, die Menschenrechte universell und überall einzufordern. Zur Lösung des Konflikts wird es beide Seiten benötigen. Der aktuelle Diskurs wird hier sichtbar im öffentlichen Raum.

Gegenüber dem Platz der Menschenrechte: Die Shopping Mall. Passt.

Unter Eis – Videoszenen aus dem Theaterstück einer Schule im benachbarten Haar

Ein junger Mann sitzt auf einem Designerstuhl und fummelt nervös an seiner Uhr und Krawatte herum. Seine Hände könnten auch zum Gebet gefaltet sein, was wiederum gut zur Kirche passen würde. Oder zu einem Bewerbungsgespräch im Assessment-Center. Hinein ins Business, in dem es wichtig ist, wie man auftritt und was man verkörpert; davon hängt ab, was man kriegen wird. Kapitalismus und Konsumkultur bilden eine Art Religion und nehmen großen Einfluss darauf, wie Menschen zu leben haben.

Die Shopping Mall der Riem Arcaden ist auch Anlaufpunkt und Aufenthaltsraum für viele Jugendliche im Stadtteil.